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(Von Dirk Wirausky, Calenberger Zeitung) Levestes Schlussmann Fabian Schulz sehnte nach 43 Minuten die Halbzeit herbei. „Hoffentlich wird es danach besser“, sagte der Jahn-Schlussmann, als er zum wiederholten Male in höchster Not einen Treffer verhindert hatte. Sein Wunsch wurde erfüllt. Neuling Jahn Leveste gewann nach deutlicher Leistungssteigerung beim Lokalrivalen SV Degersen mit 3:1 (0:1). Bis zum Halbzeitpfiff sah es danach nicht aus. Die Platzherren machten ordentlich Druck, waren klar spielbestimmend und hatten eine Vielzahl bester Tormöglichkeiten. Aber Özen Sahin (7., 20.), Pedro Díaz-García (17.), Ali Ammar (31.) und Antonios Agaoglou (43.) zielten zu ungenau oder scheiterten an Schulz. Pech kam hinzu, als ein 20-Meter-Freistoß von Sahin an den Innenpfosten krachte (40.). Einmal jedoch halfen den Gästen weder Aluminium noch Torwart: In der 21. Minute setzte sich Recep Yildiz im Strafraum durch und schob überlegt zum 1:0 ein. Demgegenüber tauchten die Levester nur sporadisch vor dem Degerser Tor auf. Einmal völlig unbehelligt, aber Sadik Yavsan schoss den Ball in die Arme von Mirko Graas (32.). Innerhalb von nur fünf Minuten nach der Pause änderten sich die Kräfteverhältnisse völlig. Erst ahndete der Unparteiische ein vermeintliches Handspiel von Sahin mit Strafstoß, den Christian Gilica zum 1:1 verwandelte (47.), kurz darauf fing Gilica einen Abstoß von Graas ab und bediente Davin Vormeng, der gedankenschnell zum 2:1 für Jahn einschoss (51.). Der Schock des Doppelschlages saß tief bei den Platzherren. In der Folge dominierten die Levester. Seyit Tuereyen (57.), Gany Boma (76.) und Mario Rose (84.) hatten den dritten Treffer auf dem Fuß. Es dauerte bis zur 88. Minute, ehe Rose für die endgültige Entscheidung sorgte. Erst setzte er sich gegen Agaoglou durch, dann überlupfte er den herausstürmenden Graas. Negative Höhepunkt für die glücklosen Gastgeber: Sahin sah in der Schlussminute Rot. Er soll Rose einen Ellbogenschlag versetzt haben. Degersen: Mirko Graas – Antonios Agaoglou, Henryk Koroll (68. Johannes Müller), Marvin Müller, Benjamin Schwitzky, Markus Schleicher, Ali Ammar (62. Benjamin Teetzen), Marco Mecklenburg, Pedro Días-García, Özen Sahin, Recep Yildiz Leveste: Fabian Schulz – Delice Njofang, Alexander Benne, Feyzi Tarak, Sadik Yavsan, Max Onanga, Christian Krämer (56. Seyit Tuereyen), Lorenz Wellern, Mario Rose, Davin Vormeng (64. Gany Boma), Christian Gilica Tore: 1:0 Recep Yildiz (21.), 1:1 Christian Gilica (47., Handelfmeter), 1:2 Davin Vormeng (51.), 1:3 Mario Rose (88.) Rot: Özen Sahin (90./Degersen) Mit Degersens Trainer Olaf Teetzen sprach Redakteur Dirk Wirausky Herr Teetzen, Ihre Mannschaft hat vor der Pause stark gespielt, nach dem Wechsel aber unheimlich abgebaut. Haben Sie eine Erklärung? Wir haben es in den ersten 45 Minuten gut gespielt, aber es versäumt, mehr als ein Tor zu schießen. Nach der Pause haben wir aufgehört, Fußball zu spielen. Und nach dem Rückstand gingen bei einigen Spielern zu schnell die Köpfe runter. Wie haben Sie den Handelfmeter zum 1:1 gesehen? Das war eine unglückliche Entscheidung. Ich hätte den Strafstoß nicht gepfiffen. Ist die Niederlage ein Rückschlag? Ein Sieg wäre schon sehr wichtig gewesen. Mit dem Levester Trainer Andreas Hechler sprach Redakteur Dirk Wirausky Herr Hechler, zur Pause dürften Sie nicht zufrieden gewesen sein. Richtig, wir haben in der ersten Halbzeit nichts von dem umgesetzt, was wir besprochen hatten. Wir sind überhaupt nicht ins Spiel gekommen, sind nicht in die Zweikämpfe gegangen und waren ängstlich. Der 0:1-Rückstand war sogar glücklich. In der Pause habe ich meine Spieler ordentlich zusammengefaltet. Mit Wirkung? Wir haben auch nach dem Wechsel nicht überragend gespielt, aber wir haben über den Kampf ins Spiel gefunden. Streckenweise gab es auch einige gute Passagen. Sicherheit hat uns natürlich der Doppelschlag unmittelbar nach Wiederanpfiff gegeben. |
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